Husten

Husten ist einer der häufigsten Gründe für die Vorstellung des Kindes beim Kinderarzt. Husten ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, ein Krankheitszeichen, das viele verschiedene Ursachen haben kann und dazu dient, die Atemwege zu reinigen. Husten befördert den Fremdkörper und Schleim, Bakterien und Ruach aus der Lunge, ist also im Grunde genommen sehr sinnvoll! Bei länger andauernden Husten jedoch,kann nicht nur der häusliche Frieden Schaden nehmen, sondern auch die Gesundheit des Kindes:
Eine weitergehene Abkärung ist angezeigt. Die meisten Medikamente helfen bei “ gewöhlichen“ husten wenig, was für die Kinder und Eltern, aber auch Kinderärzte sehr frustrierend ist.

Husten (lat. Tussis) ist das willkürliche oder aufgrund eines Hustenreizes über den Hustenreflex ausgelöste explosionsartige Ausstoßen der Luft. Beim Hustenreflex kann man drei Phasen unterscheiden: zuerst die verstärkte Einatmung (Inspiration), dann die verstärkte Ausatmung (Expiration) gegen die verschlossenen Stimmbänder und dann letzlich die plötzliche Öffnung der Gloittis (Stimmbänder) mit der eexplosionsartigen Ausatmung der der Luft, wobei die durch den Hustenreiz ausgestoßene Luft eine Geschwindigkeit von bis zu 480 Kilometer pro Stunde erreichen kann. Husten kann unwillentlich, aber auch willentlich ausgelöst werden. Husten ist ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Die Funktion des Hustens besteht darin, die Atemwege von Substanzen zu reinigen, die diese verlegen oder verengen können. Ein trockener Husten ohne Auswurf von Bronchialschleim, der bei einer Erkältung, bei Allergien und auch als unerwünschte Wirkung von Arzneimitteln auftreten kann, wird als Reizhusten bezeichnet. Diesen unterscheideet man von einem produktiven Husten, der bei einer Lungenentzündung oder Bronchitis auftreten kann.

Ursachen:

Die mit Abstand häufigste Ursache sind (auch „grippale“) Infekte, im Sinne von Erkältungen. Diese leichten Formen von Atemwegserkrankungen sind häufig und meist harmlos. Die meisten Erkältungen beginnen mit einem Schnupfen, darauf folgt ein Husten. Kinder im Vorschulalter haben oft bis zu sechs solcher Infekte pro Winter und sind während der Sommermonate ohne Beschwerden. Erkältungen sind im Winter häufiger, weil man sich dann in Räumen aufhält und somit leichter anstecken kann. Es hat nicht mit „erkälten“ im Sinne von zu kalt zu tun.
Man unterscheidet den akuten vom chronischen Husten, wenn dieser länger als drei Monate andauert. Die Kinder husten im Winter jedoch oft während mehrer Monate, weil einer Erkältung die andere ablöst.
Weitere Ursachen für Husten können „Pseudokrupp“, obstrukive Bronchitis, Asthma, oder Probleme der „oberen Atemwege“ wie vergrößerte Mandel oder eine Nasennebenhöhlenentzündung sein. Alle anderen Ursachen sind sehr selten (z.B. Fremkörperaspiration, Lungenentzündung usw.). Eine Sonderformstellt der psychopgene Husten dar. Sehr demonstratives, „dramatisches“ Husten kann auf psychogene Ursachen hindeuten. Hinweise darauf können auch ein „Räusper – Tic“ oder demonstrative, groteske Hustenformen (wie „das Röhren eines Hirsches“ oder Ähnliches) sein. Psychogener Husten tritt in der Regel nicht im Schlaf auf.

Krankheitszeichen:

Für den Arzt sind alle Zeichen wichtig, die ihm Hinweise auf die Ursache des Hustens geben. Dies sind insbesondere Dauer, Schwere, (Schlaf gestört?), Art (bellend, trocken, pfeifend), Auslöser (Anstrengung), Begleitfaktoren wie Fieber usw. Außerdem interessieren dem Arzt Alramsymptome wie Atemnot oder schlechter Allgemeinzustand.
Anhand dieser Krankheitszeichen kann der Schweregrad der Erkrankung unterschieden werden.

Diagnose:

Der Arzt stellt die Diagnose anhand der oben beschriebenen Krankheitszeichen und der Auskulation der Lunge. Selten sind zusätzliche Untersuchungen wie Blutuntersuchung oder Röntgenbild notwendig, um seltene Ursachen für den Husten auszuschließen.
So entscheidet der Arzt auch zwischen Ursachen der oberen Luftwege (Nase, Rachen, Kehlkopf, Nasennebenhöhlen) und untere Atemwege ( Bronchien und Lungengewebe). Erstere umfassen vor allem „gewöhnliche“ Erkältungen, letztere Bronchitis, Asthma und Lungenentzündungen. Dementsprechend wird auch die Therapie eingeleitet.

Behandlung:

Eine gute Hustentherapie richtet sich vor allen nach der Ursache des Hustens. So wird eine Bronchitis oder ein Asthma mit atemwegserweiternden Medikamenten behandelt. Bei einer Lungenentzündung kommen Antibiotikan zum Einsatz, bei einem Pseudokrupp Feuchtluft und Kortison.
In den meisten Fällen von Husten handelt es sich jedoch um virale Infekte der oberen Atemwege (Nase, Rachen, Kehlkopf). Bei dieser Ursache steht keine kausale (heilende) Therapie zur Verfügung. Virale Infekte heilen von selbst. Wenn Kinder jedoch stark leiden (gestörter Schlaf, Erbrechen beim Husten) kommen jedoch ausgewählte Medikamente zum Einsatz.
Schleimlöser und Hustenstiller sollten jedoch nicht gemeinsam verabreicht werden. Im Bedarfsfall bietet es sich an, Abends auf Schleimlöser zu verzichten und – falls notwendig – vor dem Zubettgehen einen Hustenstiller zu geben.